Jahr für Jahr steuern täglich unzählige Landwirte aus dem Emsland und den benachbarten Niederlanden die Kartoffelstärkefabrik Emlichheim mit ihren Zugmaschinen und Anhängern an. Das jährliche Verkehrsaufkommen von ca. 1200 Kartoffeltransportern, birgt ein nicht zu unterschätzendes Unfallrisiko für andere Verkehrsteilnehmer.
Die Zugmaschinen und insbesondere die Anhänger der Landwirte sind häufig bestenfalls mit den in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen, gelben Kunststoff-Reflektoren versehen. Besonders in der Nacht sind diese an den Seiten der Anhänger angebrachten Reflektoren jedoch völlig unzureichend, wie Polizeihauptkommissar Franz Frieling und andere Beamte der Polizeiinspektion der Grafschaft Bentheim nur zur Genüge wissen. Ursache für die Häufung der tödlichen Unfälle mit Personenwagen ist der Umstand, dass herannahende Fahrzeuge einen in eine Straße einbiegenden Transporter auf Grund der mangelhaften seitlichen Kenntlichmachung zu spät oder gar nicht erkennen und so oft mit hoher Geschwindigkeit unter einen der Anhänger geraten.
Aufgrund dieses gravierenden Sicherheitsdefizits hat Polizeihauptkommissar Franz Frieling in seiner Funktion als Verkehrssicherheitsberater der Polizei Grafschaft Bentheim in Zusammenarbeit mit der Fa. Emslandstärke Emlichheim, dem Fahrzeughersteller KRONE, der Landwirtschaftskammer Hannover und der 3M Deutschland GmbH, Abt. TSS-Verkehrssicherheit, in dieser Saison eine Aktion zur Verbesserung der Sichtbarkeit von Kartoffeltransportern ins Leben gerufen.
In der ersten Oktoberwoche war die Polizei mit drei Beamten und einem Infozelt auf dem Gelände der Stärkefabrik präsent. Jeder Landwirt, der in dieser Zeit seine Ware in der Fabrik ablieferte, wurde von der Polizei gestoppt und im Infozelt mit Hilfe von Videos, Plakatwänden und eines Musteranhängers über die Gefahrenquelle Anhänger aufgeklärt. Die Landwirte konnten dann direkt im Infozelt eine mikroprismatische retroreflektierende 3M Diamond Grade Folie erwerben, welche zur seitlichen Linienkennzeichnung der Anhänger diente.